- rhetorische Figuren
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Redefiguren, Stilmittel zur Verdeutlichung, Veranschaulichung, Verlebendigung oder Ausschmückung einer sprachlichen Aussage, im Unterschied zu den metaphor., bildhaften Tropen. Die rhetorischen Figuren wurden im Rahmen der antiken Rhetorik ausgebaut, klassifiziert und systematisiert. Unterschieden werden Wortfiguren (»figurae elocutionis«) und Sinnfiguren (»figurae sententiae«), im weiteren Sinn gelten als rhetorische Figuren auch grammatische Figuren und Klangfiguren.Als Wortfiguren werden rhetorische Figuren bezeichnet, die durch Abweichung vom normalen Wortgebrauch entstehen: die Wiederholung eines Wortes oder einer Wortfolge in gleicher oder verwandter Bedeutung unmittelbar hintereinander oder mit Abstand (z. B. Anapher, Epipher, Epanalepse) oder in abgewandelter Form (z. B. Polyptoton, Figura etymologica) sowie Häufung von Wörtern desselben Bedeutungsbereichs (z. B. Polysyndeton, Asyndeton, Klimax). Sinnfiguren gestalten die innere Organisation einer Aussage mit dem Ziel der semantischen Erweiterung oder Verdeutlichung (z. B. Antithese, Chiasmus). Als grammatische Figuren gelten die Abweichung vom grammatisch korrekten Sprachgebrauch (z. B. Enallage) sowie die Abweichung von der üblichen Wortstellung (z. B. Hyperbaton). Klangfiguren prägen die besondere klangliche Gestalt eines Satzes; sie dienen der klanglichen Gliederung einer Periode (z. B. Klausel, Kursus, Alliteration, Reim).
Universal-Lexikon. 2012.